Große Kirchner-Schau in ChemnitzDie Chemnitzer Kunstsammlungen zeigen von diesem Sonntag an mehr als 100 Werke des Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938). Unter dem Titel «Die Deutschlandreise 1925/1926» widmet sich die Ausstellung dem Spätwerk des Künstlers. Kirchner war Mitte der 20er Jahre erstmals nach langer Zeit von seinem Schweizer Wohnort Davos nach Deutschland zurückgekehrt. Bis zum 5. August sind Tanzbilder und Akte, Straßenszenen und Ansichten von Großstädten zu sehen. «Ein besonderes Augenmerk gilt Kirchners Verhältnis zu Chemnitz», sagte die Generaldirektorin der Kunstsammlungen, Ingrid Mössinger. Die Ausstellung zeigt neben der gründlichen Untersuchung der Chemnitz-Aufenthalte auch die weiteren Orte der Deutschlandreise. Sie führte Kirchner nach Frankfurt/Main, Chemnitz, Dresden und Berlin. Er traf zahlreiche Künstler, Sammler, Freunde und Verwandte. Chemnitz fühle sich als Geburtsort Karl-Schmitt-Rottluffs den Mitgliedern der 1905 in Dresden gegründeten expressionistischen Künstlergruppe «Brücke» besonders verpflichtet, sagte Mössinger. Zudem habe auch Kirchner elf Jahre seines Lebens in der sächsischen Industriestadt verbracht. Der Künstler kam mit seinen Eltern 1890 nach Chemnitz und legte dort 1901 sein Abitur ab. «Wir wollen mit dieser Ausstellung zeigen, was Chemnitz für eine Kunststadt war und hoffentlich auch wieder ist», so Mössinger. Kirchners Werke sind heute weltweit gefragt. Erst am Donnerstag wurde das Porträt «Dodo mit großem Fächer», auf dem er 1910 seine Geliebte Doris Grosse in Dresden abbildete, in New York für 12,9 Millionen Dollar versteigert. Zu der Ausstellung ist im Kölner Wienand-Verlag ein 286 Seiten umfassender Katalog von Ingrid Mössinger und Beate Ritter (ISBN 978-3-87909-910-8/25 Euro) erschienen. Quelle: ivz.westline.de
В. Богунова ã, Москва, 2002 г. |
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