Mehr Platz im Prado

Nach fünf Jahren ist der Ausbau des Madrider Prado Museums am Wochenende abgeschlossen worden. Die umfangreichste Erweiterung in der fast 200-jährigen Geschichte des Museums war das ehrgeizigste Projekt der spanischen Kulturpolitik in den vergangenen Jahren.

«Die Fertigstellung ist eine außergewöhnliche Nachricht für die Geschichte unseres Landes», sagte die spanische Kulturministerin Carmen Calvo.

Die Ausstellungsfläche vergrößerte sich durch das vom spanischen Stararchitekten Rafael Moneo umgesetzte Vorhaben um mehr als die Hälfte. Die Kosten beliefen sich auf 152 Millionen Euro, drei Mal so viel wie ursprünglich geplant. Das Kernstück der Erweiterung bildete die Einbeziehung des angrenzenden Sankt-Hieronymus-Klosters in das Museum. Die Ruine des Klosters aus dem 17. Jahrhundert wurde Stein für Stein abgetragen und unter einem Kubus wieder aufgebaut.

Das Publikum kann die neuen Gebäudeteile vom 28. April an bei «Tagen der offenen Tür» besuchen. Offiziell eingeweiht werden sie Ende Oktober mit einer Ausstellung über die spanische Malerei des 19. Jahrhunderts. Die Erweiterung war notwendig geworden, weil Spaniens wichtigste Pinakothek aus allen Nähten platzte. Bislang konnte das Prado-Museum nur einen Bruchteil seiner 10 000 Kunstwerke zeigen. Eine großer Teil wurde in Lagerräumen aufbewahrt.

Quelle: ivz.westline.de