Japanische Malerei

Japanische Malerei

Die Kunst japanischer Malerei ist voller asiatischem Charme wenn man sie von einer rein dekorativen Sicht betrachtet. Aber wenn man mehr darüber lernen möchte, kann es für jemanden, der in die Materie neu einsteigt auch etwas verwirrend sein. Verschiedene Malschulen und Stile, eine Reihe sehr unterschiedlicher Medien, die tiefe Verwurzelung im Zen Buddhismus und der Gebrauch von Fachausdrücken aus der japanischen Sprache machen den tieferen Zugang zu dieser Kunstform nicht immer einfach.

Zum Verständnis der japanischen Malerei sollte man vor allem wissen, dass diese immer zwischen drei Hauptströmungen hin und hergerissen war - der chinesischen, der japanischen und der westlichen.

Geschichte

Wie fast alle Kunstformen in Japan, stand auch die frühe Malerei unter dem Einfluss der chinesischen Kultur. Nach und nach wurden neue Stile entwickelt und Malschulen etablierten sich. Jede Schule hatte ihren eigenen Stil. Aber der chinesische Einfluss blieb bis zum Beginn der Edo Epoche (1603-1867) stark. Zur Beschreibung der Malerei im japanischen Stil gibt es den Ausdruck Yamato-e.

Nach der Öffnung Japans zum Westen in der Meiji Epoche (1868-1912) waren die ersten Jahre von einer übertriebenen Hinwendung zur westlichen Kunst gekennzeichnet. Die neu gegründeten Universitäten eröffneten Abteilungen für westliche Malerei, holten akademisch ausgebildete Kunstlehrer aus dem Westen ins Land und sandten Studenten nach Europa zum Kunststudium - vor allem nach Frankreich und Italien.

Hand in Hand mit dem Beginn nationalistischer Strömungen schlug das Pendel wieder in die andere Richtung zurück. Die öffentliche Meinung begann den kulturellen Reichtum der alten Traditionen zu erkennen und verdammte sogar die westliche Kunst.

Das 20. Jahrhundert war von Kooperation geprägt. Kunstakademien bieten Abteilungen für japanische und solche für Malerei im westlichen Stil an.

Malschulen und Stile

  • Suibokuga ist der Ausdruck für Malerei mit schwarzer Tinte. Sie kommt aus China und war durch den Zen Buddhismus stark beeinflusst. Während des 15. Jahrhunderts konnte die Tuschmalerei in Japan einen eigenen Stil finden.

  • Kano Masanobu (1453-1490) und sein Sohn Kano Motonobu (1476-1559) gründeten die Kano Malschule. Sie begann als Protest gegen die Technik der chinesischen Tuschmalerei in schwarz. Die Kano Schule benutzte kräftige Farben und führte gewagte Kompositionen mit grossen freien Flächen ein. Später dominierte dieser Stil in der Kunst des Farbholzschnitts. Die Kano Schule gliederte sich im Lauf der Zeit in verschiedene Richtungen auf. Sie blieb während der Edo Epoche die dominante Malschule. Viele der Ukiyo-e Künstler begannen ihre Karriere mit einer Ausbildung als Kano Maler.

  • Tosa-ha war eine Malschule, die sich auf kleine Miniaturformate und Buchillustrationen spezialisiert hatte. Der Gründer war Tosa Yukihiro im 14. Jahrhundert. Die Tosa Schule wurde sowas wie die offizielle Malschule des kaiserlichen Hofes in Kyoto. Der Kaiserhof war eine in sich abgeschlossene Gesellschaft, politisch machtlos, aber von den herrschenden Shoguns stets gut mit fiannziellen Mitteln ausgestattet um sich den schönen Künsten ausgiebig widmen zu können.

  • Der Nanga Malstil war stark zu Beginn des 19. Jahrhunderts während der Bunka und Bunsai Epoche. Die Anhänger dieses Stils malten idealisierte Landschaften und Naturszenen wie Vögel und Blumen für eine kulturelle Elite. Der Stil war stark chinesisch geprägt.

  • Die Shijo Schule war eine Absplitterung im 18. Jahrhundert von der offiziellen Kano Schule. Der Shijo Stil ist durch Motive aus dem alltäglichen Leben des Volkes gekennzeichnet. Eine Art Realismus mit teilweise satirischen Elementen.

Medium

Japanische Maler benutzten über die Jahrhunderte ein weites Spektrum von Medien. Das einzige, das man bis zum späten 19. Jahrhundert nicht findet, sind Malereien auf Leinwand und gerahmte Bilder wie im Westen.

Die wichtigsten Medien, die von den japanischen Malern verwendet wurden, waren:

  • Horizontale Rollbilder genannt emakimono. Das Wort bedeutet übersetzt "Bild (e) eines gerollten (maki) Dings (mono)". Emakimono wurden durch das Zusammenkleben von einzelnen Blättern zu einer langen Rolle angefertigt. Die Bilder wurden von rechts nach links betrachtet. Emakimono gehören zu den ältesten Formen der Malerei. Statt Emakimono kann man auch die Wörter Makimono oder Emaki finden. Sie meinen alle das gleiche.

  • Vertikale Rollen werden kakemono genannt. Sie sind das "Ding", das man an die Wand hängt. Ein kakemono ist an beiden Enden mit einem Stab verbunden. Der obere Stab hat eine Kordel zum Aufhängen des Bildes. Der Stab am unteren Ende ist dazu gedacht, das Bild durch das Gewicht glatt hängen zu lassen. Vertikale Rollbilder wurden während der Edo Epoche sehr beliebt. Sie kommen dem westlichen gerahmten Bild noch am nächsten und waren für die kleinen japanischen Häuser die ideale Form der Wanddekoration.

  • Ein weiteres Medium der Malerei waren faltbare Stellschirme, im japanischen byobu genannt. Sie waren im 7. Jahrhundert von China nach Japan gekommen und wurden als Raumteiler mit zumeist 4 oder 6 Teilen verwendet. Aufgrund ihrer Grösse war der Gebrauch auf Tempel und Paläste beschränkt. Die Stellschirme waren zumeist sehr luxuriös und aufwendig bemalt. Mit dem Aufstieg der Klasse der Kaufleute wanderte die Nachfrage während der Edo Epoche in die Städte. Die Themen auf den Stellschirmen waren vergleichbar mit denen auf Ukiyo-e (japanische Farbholzschnitte).

  • Schiebetüren, genannt fusuma waren ein weiteres Medium der japanischen Malerei.

  • Während der Muromachi (1333-1573) und Momoyama Epoche (1573-1603) bauten mächtige Provinzfürsten prächtige Burgen und beauftragten Maler mit der Dekorierung der Innenwände mit Malereien. Der japanische Ausdruck für Wandmalereien ist shoheiga.

  • Auch Fächer - Uchiwa - waren ein beliebtes Medium der Malerei.

Motive

Der Begriff der japanischen Malerei ruft oft eine Assoziation mit Landschafts- und Naturmotiven hervor - gemalt in wenigen, aber genialen Pinselstrichen. Der Eindruck kommt von der Mehrzahl der Rollbilder, die man in Museen und Galerien sieht. Aber das ist nur die halbe Wahrheit.

Die Malmotive waren genauso divers wie wir sie von den japanischen Farbhlzschnitten her kennen. Natürlich hatte jedes der Medien sein besonderes "Schwergewicht". Einige der populären Themen waren:

  • shiki-e - Landschaften aus den 4 Jahreszeiten.

  • meisho-e - Ansichten berühmter Plätze und Orte.

  • monogatari-e - Szenen aus dem Leben am kaiserlichen Hof in Kyoto.

  • nanban-byobu - Bilder von Fremden aus dem Westen auf Stellschirmen aus der Zeit der Landung der Portugiesen und Holländer im Süden Japans.

  • rakuchu-rakugai-zu - Ansichten von Kyoto.

  • kabuki-e - Bilder vom Kabuki Theater.

  • bijinga - Bilder von schönen Frauen, meistens Frauen aus den Vergnügungsvierteln.

Glossary der japanischen Malerei

  • byobu - Japanische Stellschirme, zumeist aus 4 oder 6 Teilen bestehend.

  • e - Der Buchstabe "e" bedeutet im japanischen "Bild" oder "Malerei".

  • emakimono - Horizontale Rollbilder.

  • fusuma - Japanische Schiebetüren mit Papierbespannung.

  • fuzokuga - Genre Bilder von Sitten und Gebräuchen.

  • hakubyo - Schwarz/weiss Tuschmalerei.

  • kano - Name einer Malschule, benannt nach dessen Gründer, Kano Masanobu (1453-1490).

  • kara-e - Malerei im chinesischen Stil.

  • kakemono - Vertikale Rollbilder.

  • meisho-e - Bilder berühmter Plätze.

  • nanban-byobu - Stellwände mit Bildern Fremder aus dem Westen aus dem späten 17. und frühen 18. Jahrhundert.

  • nanga - Malschule aus dem frühen 19. Jahrhundert, die vor allem Bilder von Bergen und Tälern in chinesischem Stil schuf.

  • rakuchu-rakugai-zu - Ansichten von Kyoto.

  • rin-pa - Malschule mit einem dekorativen, luxuriösem Stil.

  • sansuiga - Landschaftsmalerei.

  • shijo-ha - Malschule in Kyoto.

  • shira-e - Ein Bild mit schwarzer Tusche und keiner oder nur minimaler Farbe.

  • shoheiga - Malereien an Wänden.

  • suibokuga - Bilder von Landschaften mit schwarzer Tusche in Zen Manier.

  • uchiwa - Japanische Fächer in gerundetem Format.

  • yamato-e - Malerei in japanischem Stil.

Quellen: artelino.de

 

 

В. Богунова ã, Москва, 2002 г.

А.Кубрин. Герб РФ, 1995. Маркетри.

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